Auch nach 10 Jahren rollt die Energiekette von igus weiter für den Kohlestrom
Von Mary Gannon | 4. Dezember 2018
Die längste Energiekette der Welt, hergestellt von igus, hat kürzlich ein Jahrzehnt ununterbrochenen Betrieb in einem Kohlekraftwerk in der Tschechischen Republik absolviert.
Eine 615 m lange Igus-Energiekette – die längste der Welt – hat 10 Jahre lang in einem Kohlekraftwerk in der Tschechischen Republik ihren Dienst getan, wobei nur wenige Kunststoffquerträger ausgetauscht werden mussten. (Quelle: igus GmbH)
Die 615 m lange Kette transportiert Kohle vom Rand eines Kraftwerks der CEZ-Gruppe in der Stadt Tušimice zu einem Stapler. Die Kohle wird auf einer langen Halde gelagert und die lange E-Kette versorgt den Stapler mit Energie, Daten und Medien. igus, der in Deutschland ansässige Hersteller von Motion Plastics, betreibt seine nordamerikanischen Niederlassungen von Providence, Rhode Island aus
Die Anwendung in Tušimice wurde 2010 mit dem goldenen Vector Award ausgezeichnet. Alle zwei Jahre initiiert igus den Wettbewerb, um die innovativsten Energiekettenanwendungen auszuzeichnen. Auch zehn Jahre später arbeitet dieses System weiterhin zuverlässig und mit viel Lebendigkeit und läuft teilweise sogar im 24/7-Produktionsplan.
Energiekette inklusive Rollen Das Kraftwerksprojekt Tušimice wurde von Hennlich verwaltet, einem Lagervertriebshändler für Igus mit Sitz in der Tschechischen Republik. Im System kommt eine Energiekette 5050RHD zum Einsatz, das „R“ im Namen steht für „Rollen“. „Durch den Einsatz einer Rolle sinkt der Reibungskoeffizient bei langen Verfahrwegen drastisch, wenn das Obertrum der Kette auf dem Untertrum läuft“, sagt Frank Schlögel, Leiter Engineering Projekte, Vertrieb & Marketing bei igus. „Durch die geringere Reibung können bis zu 57 % der benötigten Antriebsenergie eingespart werden. Was sich bei Rekordfahrten wie dieser natürlich umso mehr lohnt.“
Das Kraftwerk Tušimice
Mit seinem Projekt-Engineering-Team betreut Schlögel Sonderprojekte rund um den Globus und begleitet Kunden eng bei allen Schritten, von der ersten Entwurfs- und Detailplanung bis hin zur Montage und sogar Wartung.
Probleme gehören der Vergangenheit an Als Förderquelle diente vor der Installation des igus Energiekettensystems in Tušimice eine Kabeltrommel. In den kalten tschechischen Wintern froren die Kabel häufig ein, was zu Ausfällen und ungeplanten Abschaltungen führte.
Arbeitsunterbrechungen aufgrund dieser Probleme gibt es seit der Installation der igus e-kette nicht mehr. Gemeinsam mit Hennlich entwickelte igus ein Komplettpaket für die Anwendung. Seitdem wurden regelmäßige Sichtkontrollen durchgeführt und lediglich 10 Querträger ausgetauscht.
Auch zwei weitere Anlagen im Werk sind mit Rollenenergieketten von igus ausgestattet. Eine Kette legt 400 m zurück, die andere 150 m. Die beiden Systeme versorgen den „Reclaimer“, der die Kohle aus der Halde entnimmt und sie auf das Förderband zum Kraftwerk übergibt.
Zuverlässige Streckenführung und sicheres Gesamtkonzept
Die Energiekette besteht aus den Chainflex-Leitungen von igus und einem Wasserschlauch.
Im Inneren der Energieketten stecken Chainflex-Leitungen von igus, die speziell für den Einsatz in Energieketten entwickelt wurden. Zur Datenübertragung kommt neben den chainflex Motor- und Steuerkabeln auch ein Lichtwellenleiter zum Einsatz. „Buskabel kommen für diese langen Strecken nicht in Frage, da die Signalstärke nicht ausreichen würde“, sagte Schlögel. In der Kette ist außerdem ein Wasserschlauch sowie ein Heizkabel verlegt, das verhindert, dass das Wasser im Schlauch gefriert. Der Wasserschlauch arbeitet mit einem Sprühgerät am Ende des Staplers zusammen. Bei der Förderung und Aufschüttung der Kohle entsteht eine erhebliche Staubentwicklung, der durch kontinuierliches Besprühen entgegengewirkt wird.
Die Energieketten werden seit ihrer Installation elektronisch überwacht. Die Überwachung misst die Schub-/Zugkräfte der Ketten und kann das System abschalten, wenn die Kräfte zu hoch werden. Dies kann passieren, wenn Schmutz in das System gelangt. In den letzten Jahren hat igus diese Form des „Condition Monitoring“ weiterentwickelt. Als zusätzliche Absicherung bietet isense, wie es heute heißt, Maschinenbauern Module zur Überwachung und vorausschauenden Wartung.
Unter dem Dach „Smart Plastics“ umfasst dies die Bruch- (isense EC.B) und Push/Pull-Überwachungsmodule (isense EC.P). Im Falle eines Kettenbruchs kann das System abgeschaltet werden, sodass weitere Schäden vermieden werden. Ergänzend dazu misst das Abriebüberwachungsmodul (isense EC.W) kontinuierlich den Verschleiß der Energiekette und liefert so einen zuverlässigen Hinweis auf die verbleibende Lebensdauer des Systems. Dies ermöglicht einen geplanten Austausch des Systems ohne plötzliche Ausfälle.
Dauerbetrieb als Qualitätsbeweis Der Stapler bewegt sich mit mäßiger Geschwindigkeit. Für die 600 m werden etwa 20 Minuten benötigt. Hin und wieder ist das System einen ganzen Monat lang im Leerlauf. Doch wenn die Kohle zur Halde transportiert werden muss, kann sich der Betreiber darauf verlassen, dass die Anlage mit den Energieketten von igus zuverlässig funktioniert. Selbst unter rauen Bedingungen und nach mehr als 10 Jahren erweisen sich die Energieketten weiterhin als zuverlässig, langlebig und den Herausforderungen eines anspruchsvollen Einsatzes gewachsen.
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Energiekette inklusive Rollen. Probleme gehören der Vergangenheit an. Zuverlässige Führung und sicheres Gesamtkonzept. Dauerbetrieb als Qualitätsbeweis von igus