Warum Backwaren automatisiert verpackt werden müssen
Weiche Croissants oder Kuchen reagieren empfindlich auf Druck und Kekse sind oft brüchig
Neben anderen Angeboten zeigen Aussteller auf der interpack, wie sensible Backwaren sicher hergestellt und verpackt werden können. Die Weltleitmesse für Verarbeitung und Verpackung bietet Besuchern vom 4. bis 10. Mai 2023 in Düsseldorf in den Hallen 1, 3 und 4 moderne Lösungen für die industrielle Verpackung von Backwaren.
Die Beliebtheit und Vielfalt von Backwaren weltweit ist selbstverständlich. Ob aus dem Supermarktregal oder als Tiefkühllieferung – Brot, Brötchen, Croissants, Gebäck und Kuchen sind sensible Lebensmittel, die hohe Anforderungen an Produktionsprozesse und Verpackung stellen. Automatisierung und Digitalisierung werden daher auch für die Bäckereibranche zu immer wichtigeren Themen. Und das Thema Nachhaltigkeit ist in der Branche längst angekommen.
Ohne jegliche Verpackung sind Brot, Brötchen & Co. meist nur in der Bäckerei erhältlich. Frisch gekaufte Produkte sollten umgehend verzehrt werden. Im Gegensatz dazu kommen industriell hergestellte Backwaren nicht ohne Verpackung aus. Weiche Croissants oder Kuchen sind beispielsweise sehr druckempfindlich und Kekse sind oft brüchig. Benötigt werden robuste Bleche, andere Backwaren lassen sich sicher in Schlauchbeuteln verpacken. Aber Verpackungen schützen nicht nur vor mechanischen Gefahren: Durch bestimmte Barriereeigenschaften kann die Haltbarkeit der Verpackung verlängert werden, ohne dass die hohe Qualität darunter leidet.
Wachsende Mobilität, eine Zunahme von Single-Haushalten und steigender Konsum außer Haus machen Mehrwegverpackungen für den Einsatz zum Mitnehmen oder kleinere Verpackungsgrößen sehr attraktiv. Auch nachhaltige Verpackungsmaterialien müssen all diesen vom Markt zunehmend geforderten Anforderungen gerecht werden – eine echte Herausforderung für die Hersteller von Backwaren und Verpackungen. Aber Recyclingfähigkeit, reduzierter Materialeinsatz und weniger Verpackung sind längst zu Trends im Backwarensektor geworden, und so sind Monomaterialfolien, papierbasierte Lösungen und Kartonverpackungen mit biobasierten Beschichtungen bereits zu Grundnahrungsmitteln der Branche geworden.
Statista hat die Umsätze für die Herstellung von Backwaren innerhalb der Europäischen Union ermittelt: Den Ergebnissen zufolge liegen Deutschland mit einem Umsatz von 22,7 Milliarden Euro und Frankreich mit 21,5 Milliarden Euro an der Spitze, gefolgt von Italien (6,7 Milliarden Euro) und Spanien (5,8 Milliarden Euro) und Polen (4,7 Milliarden Euro). 1 Euro entspricht 1,0 US-Dollar.
Auf dem globalen Markt für Backwaren erwirtschaftet Europa laut Mordor Intelligence den größten Umsatzanteil. Den Angaben der Marktforscher zufolge sind die entwickelten Märkte in Westeuropa bei Backwaren ausgereift und gesättigt, während die Entwicklungsländer in Osteuropa aufgrund ihrer hohen Nachfrage nach Convenience-Food-Produkten den Absatz von Keksen und Brot ankurbeln. Der europäische Backwarenmarkt sei hinsichtlich der Lieferkette, des Produktsortiments, der Vertriebskanäle und der Vorlieben der Verbraucher gut etabliert.
Für die Backwarenbranche ist es derzeit nicht einfach: Hoher Kostendruck, zunehmende Produktvielfalt, veränderte Verbrauchergewohnheiten und die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit führen zu neuen Anforderungen sowohl an Produktions- als auch an Verpackungsprozesse. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen Backwarenhersteller flexible Systeme, mit denen sie auf Markttrends reagieren können. An einem höheren Automatisierungsgrad wird man in Zukunft kaum vorbeikommen. Daher sind digitale Verarbeitungs- und Verpackungsmaschinen sowie die zunehmende Integration von Robotern von großer Bedeutung.
Diese automatisierten Assistenten sind auch aus der Bäckereibranche nicht mehr wegzudenken. Pick-and-Place-Roboter, ausgestattet mit geeigneten Greifwerkzeugen, verpacken selbst empfindliche Produkte wie Kekse, Riegel oder andere Backwaren. Bei einem Produkt- oder Formatwechsel an der Verpackungslinie muss lediglich das zugehörige Greifwerkzeug gewechselt werden. Lange Ausfallzeiten werden so vermieden. So hat Syntegon beispielsweise ein proprietäres Intelligent Direct Handling (IDH) Pick-and-Place-System für Kekse, Cracker und Kekse entwickelt, das mithilfe der Linearmotortechnologie eine besonders schonende Handhabung empfindlicher Produkte ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht das System höhere Produktionsgeschwindigkeiten, da es mehrere Produkte gleichzeitig greifen und in einem Arbeitsschritt auf Zuführbänder oder in Trays legen kann.
Der Verpackungsmaschinenhersteller R.Weiss Packaging bietet komplette Verpackungssysteme für die Backwarenindustrie, die auf einem Baukastensystem basieren. Dieses System nutzt Standardmodule für alle Verpackungsprozesse wie Aufrichten, Toploading, Verschließen, Markieren und Palettieren. Die Pickerlinien bestehen aus mehreren Zellen in Reihe, die je nach Anforderung mit mehreren hintereinander montierten Delta-Pickern bestückt werden. Sie dienen zum Sortieren und Verpacken von unverpackten Produkten und Produkten in Primärverpackungen. In einer Linie vorgruppierte oder chaotisch zugeführte Produkte werden von einem Kamerasystem erkannt und über ein Transportsystem in den oberen Ladebereich befördert.
Auch bei der Endverpackung kommen Roboter zum Einsatz: Ein Strudelteighersteller aus Wien setzt beispielsweise zwei Stäubli-Roboter ein, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Zu den besonderen Eigenschaften der Linie zählen die hängende Anordnung der beiden Roboter sowie der Verzicht auf eine Schutzeinrichtung. Im 1,5-Sekunden-Rhythmus verpacken die Roboter des Schweizer Herstellers Strudelteig für die Lebensmittelindustrie: Vier in Folie eingewickelte Pakete mit je zwei Blättern à 125 Gramm werden in einen Karton gepackt. Ein Roboter greift die in Folie verpackten Einheiten, während der andere den Karton vorbereitet.
Kollaborative Roboter, auch Cobots genannt, machen die Produktion noch schneller und flexibler. Der Verpackungsmaschinenhersteller Gerhard Schubert setzt in seinen Maschinenkonzepten Cobots zur schnellen Zuführung unterschiedlicher Produkte ein. Die neuen Schubert-Cobots tog.519 sind bereit für die Serienproduktion und eignen sich optimal, um leichte Produkte per Pick-and-Place aus einer ungeordneten Zuführung zu entnehmen und mit einer Frequenz von 90 Takten pro Minute zu verarbeiten. Die KI-gestützte Programmierung und Bildverarbeitung ist so konzipiert, dass Kunden einen Formatwechsel ohne notwendige Programmierung einfach und in kürzester Zeit durchführen können. Im Prinzip muss lediglich das neue Produkt vor den Cobot gehalten werden. Die Vorteile dieser Cobot-Lösung liegen laut Hersteller in flexiblen Einsatzorten, einer großen Vielfalt an Pick-and-Place-Aufgaben, einer hohen Bearbeitungsgeschwindigkeit und einer sehr einfachen Bedienung.
Je nach Konsistenz und Zutaten benötigen Backwaren eine Verpackung mit unterschiedlichen Barriereeigenschaften. Bei häufig wechselnden Produkten müssen Hersteller oft schnell zwischen Schlauchverpackungen mit unterschiedlichen Eigenschaften wechseln. Um dieses Problem zu lösen, bietet Schubert einen Schlauchbeutelpacker mit passender Siegeltechnik im Portfolio an. Dadurch ist es möglich, sowohl recycelbare Monokunststofffolien als auch papierbasierte Schlauchfolien auf derselben Maschine zu verwenden.
Auch Interpack-Aussteller Multivac kann auf seine Erfahrungen aus unterschiedlichsten Projekten für die Bäckereibranche zurückgreifen. Dazu gehört die Handhabung ganz unterschiedlicher Produkte, zum Beispiel Toasties, Brot oder Pfannkuchen – und dazu individuell gestaltete Linienkonzepte. Beispielsweise hat das Unternehmen eine Komplettlösung zur Etikettierung faltbarer Kunststoffschalen entwickelt. In solchen transparenten Faltschalen werden oft druckempfindliche Backwaren wie Kekse, Muffins, Donuts, Tortenstücke oder ganze Kuchen verpackt, die dann meist mit einer Kartonbanderole umwickelt werden. Der Transportbandetikettierer von Multivac soll im Vergleich zur Etikettierung mit einer Kartonbanderole bis zu 70 Prozent Material einsparen. Das Modell verfügt über servoangetriebene Druckbürsten, die eine C- und D-Etikettierung von bis zu 120 Paketen pro Minute bei einer Etikettenbreite von bis zu 500 Millimetern ermöglichen. Anders als als einfaches Top-Etikett kann ein Etikett in C-Form über drei Seiten oder in D-Form über alle vier Seiten der Verpackung angebracht werden. Sowohl das C- als auch das D-Label haben laut Hersteller den Vorteil, dass die Verpackung gleichzeitig versiegelt wird. Mit der neuen Full-Wrap-Etikettierlösung erweitert Multivac sein Portfolio für das Bäckerhandwerk und die Bäckereiindustrie.
Viele Anlagen in der Bäckereibranche arbeiten mit sehr hohen Geschwindigkeiten, gleichzeitig wird jedoch eine gleichbleibend hohe Qualität erwartet. Misch- und Knetanlagen für den Dauerbetrieb, wie die des interpack-Ausstellers Zeppelin, sind das nötige Handwerkszeug und können 20.000 Brezeln pro Stunde, zwei Millionen Brötchen am Tag oder drei Tonnen Keksteig pro Stunde herstellen. Viele Backwaren müssen vor dem Verpacken präzise zugeschnitten werden. Für das Schneiden mit Ultraschall bietet Döinghaus individuelle Lösungen an, darunter den Universalschneider Ultracut Nado, der sowohl runde als auch eckige Produkte schneidet. Die Größe der einzelnen Stücke und Segmente sowie unterschiedliche Schnittgeschwindigkeiten sind über ein Touchpanel mit intuitiver Bedienung frei wählbar.
Und auch die igus GmbH aus Köln, Hersteller von Kunststofflagern komplett aus Kunststoff, trägt zu reibungslosen Abläufen in der Backwarenproduktion bei. Ein fettfreies Linearsystem kommt beispielsweise in einer industriellen Waffelbackanlage des Spezialmaschinenbauers Walterwerk zum Einsatz. Die Anlage backt standardisierte Waffeln für die industrielle Herstellung von Speiseeis, die einer Rollstation zugeführt und noch warm aufgerollt werden. Anschließend werden sie über ein Förderband zum Kühlturm transportiert, bevor die Waffel im Konfektionsbereich eine Papiertüte erhält. In diesem Bereich kommen beim Vereinzeln und Zuführen die Linearlager aus tribooptimierten Hochleistungspolymeren von igus zum Einsatz.
Die Auswirkungen, die Widerstandsfähigkeit und das Wachstum verantwortungsvoller Verpackungen in einer weiten Region werden täglich von Packaging South Asia dokumentiert.
Eine Multi-Channel-B2B-Publikation und digitale Plattform wie Packaging South Asia ist sich immer der Aussicht auf Neuanfänge und Erneuerung bewusst. Die seit 16 Jahren bestehende Print-Monatszeitschrift mit Sitz in Neu-Delhi, Indien, hat ihr Engagement für Fortschritt und Wachstum unter Beweis gestellt. Die indische und asiatische Verpackungsindustrie hat in den letzten drei Jahren angesichts der anhaltenden Herausforderungen Widerstandsfähigkeit bewiesen.
Während wir unseren Veröffentlichungsplan für 2023 vorstellen, wird Indiens reales BIP-Wachstum für das am 31. März 2023 endende Geschäftsjahr 6,3 % erreichen. Das Wachstum der Verpackungsindustrie übersteigt das BIP-Wachstum, selbst wenn man die Inflation in den letzten drei Jahren berücksichtigt.
Die Kapazität zur Herstellung flexibler Folien in Indien ist in den letzten drei Jahren um 33 % gestiegen. Wenn die Bestellungen vorliegen, erwarten wir von 2023 bis 2025 einen weiteren Kapazitätszuwachs von 33 %. Die Kapazitäten in den Bereichen Monokartons, Wellpappe, aseptische Flüssigkeitsverpackungen und Etiketten sind in ähnlicher Weise gewachsen. Die Zahlen sind für die meisten Volkswirtschaften in der Region positiv – unsere Plattform erreicht und beeinflusst zunehmend diese.
Selbst angesichts der Unterbrechungen der Lieferketten, der Rohstoffpreise und der Herausforderung einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Verpackung haben Verpackungen in all ihren kreativen Formen und Zwecken in Indien und Asien erheblichen Wachstumsspielraum. Unser Kontext und unsere Berichterstattung umfassen die gesamte Verpackungslieferkette – vom Konzept über das Regal bis hin zur Abfallsammlung und dem Recycling. Wir richten uns an Markeninhaber, Produktmanager, Rohstofflieferanten, Verpackungsdesigner und -verarbeiter sowie Recycler.
In einem zugegebenermaßen fragmentierten und strukturierten Umfeld ist dies der richtige Zeitpunkt, Ihre Beteiligung und Marketingunterstützungskommunikation zu planen – auf unserer wirkungsvollen und äußerst zielgerichteten Geschäftsplattform. Sagen Sie uns, was Sie brauchen. Sprechen und schreiben Sie mit unseren Redaktions- und Werbeteams! Für [email protected], für redaktionelle [email protected] und für Abonnements [email protected]
– Naresh Khanna
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